Zuletzt aktualisiert: 9. Dezember 2023
Nordrhein-Westfalen hat wie jedes Bundesland eigene Jagdzeiten. Diese sind für jede jagdbare Wildart in der Verordnung über die Jagdzeiten (LJZeitVO) aufgeführt.
Insbesondere beim Schalenwild gibt es auch innerhalb der Wildart unterschiedliche Jagdzeiten, je nachdem wie alt ein Stück Wild ist, ob es weiblich oder männlich ist. Ein weiterer Grund warum auch die Alters- und Geschlechtsbestimmung von Wild ein wesentlicher Teil der Jagdausbildung ist.
Für einige Jungtiere, wie z.B. für den Fuchs oder das Wildkaninchen gilt zudem eine ganzjährige Jagdzeit in Nordrhein-Westfalen.
Jagdzeiten NRW
Stand: 02/2023
Wildart | Jagdzeit in NRW |
Rotwild | |
Kälber | 1. August bis 31. Januar |
Schmaltier und Schmalspießer | 1. August bis 31. Januar und 1. Mai bis 31. Mai |
Hirsche und Alttiere | 1. August bis 31. Januar |
Dam- und Sikawild | |
Kälber | 1. August bis 31. Januar |
Schmaltiere und Schmalspießer | 1. August bis 31. Januar und 1. Mai bis 31. Mai |
Hirsche & Alttiere | 1. August bis 31. Januar |
Rehwild | |
Kitze und Ricken | 1. September bis 31. Januar |
Schmalrehe | 1. Mai bis 31. Mai und 1. September bis 31. Januar |
Böcke | 1. Mai bis 31. Januar |
Weiteres Schalenwild | |
Muffelwild | 1. August bis 31. Januar |
Schwarzwild | 1. August bis 31. Januar |
Schwarzwild ("Frischlinge")* | ganzjährig |
Hasenartige | |
Feldhasen | 16. Oktober bis 31. Dezember |
Wildkaninchen | 16. Oktober bis 28. Februar |
Wildkaninchen ("Jungkaninchen") | ganzjährig |
Raubwild | |
Steinmarder | 16. Oktober bis 28. Februar |
Iltisse | 16. Oktober bis 28. Februar |
Hermeline | 1. September bis 28. Februar |
Dachse | 1. September bis 31. Dezember |
Dachse ("Jungdachse") | ganzjährig |
Füchse | 16. Juli bis 28. Februar |
Füchse ("Jungfüchse") | ganzjährig |
Minke | 16. Oktober bis 28. Februar |
Waschbären | 1. August bis 28. Februar |
Waschbären ("Jungwaschbären") | ganzjährig |
Marderhunde | 1. September bis 28. Februar |
Marderhunde ("Jungmarderhunde") | ganzjährig |
Federwild | |
Rebhühner** | 1. September bis 15. Dezember |
Fasanen | 16. Oktober bis 15. Januar |
Wildtruthähne | 16. März bis 30. April |
Ringeltauben | 1. November bis 20. Februar |
Höckerschwäne | 1. November bis 20. Februar |
Grau-, Kanada- und Nilgänse** | 16. Juli bis 31. Januar |
Juvenile Nilgänse** | ganzjährig |
Stockenten | 16. September bis 15. Januar |
Waldschnepfen | 16. Oktober bis 15. Januar |
Rabenkrähen | 1. August bis 10. März |
Elstern | 1. August bis 28. Februar. |
* Frischlinge sind noch nicht einjährige Stücke.
** aktuelle Ausnahmen beachten.
Jagdzeiten NRW >> Tabelle zum Download (PDF)

Aktuelle Ausnahmen
Die Bundesländer können Ausnahmeregelungen zu den normalen Jagdzeiten festlegen. Häufig sind diese zeitlich befristet oder beziehen sich nur auf bestimmte Gebiete in NRW.
Schwarzwild
In NRW darf Schwarzwild gemäß Landesjagdzeitenverordnung NRW vom 14. März 2019 ganzjährig bejagt werden. Ausgenommen sind führende Bachen mit Frischlingen unter 25 kg.
Diese Regelung galt ursprünglich bis zum 31. Januar 2023 und ist jetzt bis zum 31. Januar 2028 verlängert worden.
Die weiteren Ausnahmen der Beschränkung nach § 2 Nummer 1 und 2 der Landesjagdzeitenverordnung NRW vom 28.05.2015 beziehen sich auf Rebhühner, Grau-, Kanada- und Nilgänse und sind unter Schonzeiten NRW aufgeführt.
Rebhühner
Von der Jagd zu verschonen sind Rebhühner. Dies gilt bis zum 31. Dezember 2023.
Grau-, Kanada- und Nilgänse
In der Zeit vom 15. Oktober bis 31. Januar dürfen Grau-, Kanada- und Nilgänse in den folgenden Gebieten nicht bejagt werden:
- Unterer Niederrhein
Schnittpunkt Bahnlinie (außer Betrieb) / Staatsgrenze Bundesrepublik Deutschland / Königreich der Niederlande bei Kranenburg, Staatsgrenze bis B 8, B 8 bis B 220, B 220 bis Staatsgrenze, Staatsgrenze bis Gemeindegrenze Stadt Rees / Stadt Isselburg, Gemeindegrenze bis B 67, B 67 bis L 459, L 459 bis L 468, L 468 bis B 8, B 8 bis L 396, L 396 bis B 8, B 8 bis L 287, L 287 bis A 42, A 42 bis Bahnlinie, Bahnlinie bis Xanten, Bahnlinie (außer Betrieb) über Kleve, Kranenburg bis Staatsgrenze. - Weseraue
Schnittpunkt B 61 / Landesgrenze Nordrhein-Westfalen / Niedersachsen, Landesgrenze bis Bahnlinie, Bahnlinie bis K 39, K 39 bis B 482, B 482 bis Wehr bei Lahde, Wehr, linkes Weserufer bis L 770, L770 bis B 61, B 61 bis Landesgrenze.
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Schonzeiten in NRW
Wildtiere für die eine Schonzeit gilt, sind nicht zu bejagen.
Alle Zeiten außerhalb der offiziellen Jagdzeiten NRW sind als Schonzeiten zu verstehen. Und ein Verstoß gegen die Schonzeiten kann mit einem entsprechenden Bußgeld belegt werden.
Du solltest die Jagdzeiten in deinem Bundesland also kennen, bevor du auf die Jagd gehst. Solltest du ein Tier außerhalb der festgelegten Jagdzeiten oder innerhalb der Schonzeiten erlegen, kann dir ein Bußgeld von bis zu 5.000 EUR drohen.
Gemäß Bundesjagdgesetz §22 können die Länder aus besonderen Gründen, wie z.B. der Wildseuchenbekämpfung, allgemein zur Beseitigung kranken Wildes oder zur Vermeidung von übermäßigen Wildschäden die Jagd- und Schonzeiten verändern.
Dazu zählt auch die aktuelle Ausnahme zur Schwarzwild-Bejagung.
Aktuell gibt es in Nordrhein-Westfalen folgende zusätzliche Schonzeiten:
Rebhühner bis zum 31. Dezember 2023
Grau-, Kanada- und Nilgänse vom 15. Oktober bis 31. Januar innerhalb bestimmter Schongebiete. Für die Gebiete siehe hier.

Elterntierschutz
Unabhängig von den aktuellen Jagdzeiten, gilt auch für Nordrhein-Westfalen, dass Elterntiere, die für die Aufzucht des Nachwuchses gebraucht werden in der Brut- und Setzzeit nicht bejagt werden dürfen!
Das ist zum einen eine Frage der Waidgerechtigkeit und des Tierschutzes, aber auch ein Verbot gemäß Bundesjagdgesetz §22. Ausnahmeregelungen sind aus besonderen Gründen auch hier möglich.
Fristen für das Aussetzen von Wild (zur Jagd)
In einigen Fälle wird für die Jagd Wild ausgesetzt. Besonders häufig werden Fasane für Niederwildjagden ausgesetzt.
In diesem Fall gilt in Nordrhein-Westfalen, dass Fasane und Stockenten frühestens nach 8 Wochen (nachdem sie ausgesetzt worden sind) bejagt werden dürfen. Die übrigen Jagdzeiten der Landesjagdzeitenverordnung (LJZeitVO) 1 gelten weiterhin. Quelle: Landesjagdverband NRW
Bilder: Unsplash